baubüro in situ

Projekte

K.118 – Kopfbau Halle 118
Winterthur
2021

Thema:Zirkulation
Grösse:l
Nutzung:Gewerbe
Status:gebaut
Fläche:1266 m2
Bauherrschaft:Stiftung Abendrot
Projekt-Team:Marc Angst, Pascal Hentschel, Benjamin Poignon, Barbara Buser, Eric Honegger
Bauteiljagd: Nina Hsu, Milena Buchwalder, Geraldine Clausen, Jan Bauer, Laia Meier

Auf dem Winterthurer Sulzerareal setzte die Stiftung Abendrot mit dem Projekt K.118 ein markantes Zeichen für klimagerechtes Bauen. Auf den Kopfbau der historischen Halle 118 wurde eine dreigeschossige, rot schimmernde Aufstockung aus überwiegend wiederverwendeten Bauteilen gesetzt; Ateliers, Denkstuben und ein Tüftlerlabor finden im Gebäude Platz. Ziel war es, die Erstellungsemissionen und den Ressourcenverbrauch zu minimieren – rund 60 % der Treibhausgase und 500 Tonnen Primärmaterialien konnten im Vergleich zu einem Neubau eingespart werden. Die Tragstruktur stammt von einem rückgebauten Stahlskelettbau aus Basel, die Stahlaussentreppe, Fenster und als Bodenbelag eingesetzte Granitfassadenplatten wurden in einem Bürogebäude in Zürich gefunden. Natürliche Materialien wie Stroh, Lehm und Holz ergänzen die wiederverwendeten Bauteile; Beton kam nur dort zum Einsatz, wo er statisch, schall- oder brandschutztechnisch unvermeidbar war.

Da gefundene Bauteile dem Entwurf oftmals nicht genau entsprechen, erfordert zirkuläres Bauen flexible Konstruktionen: Entkoppelte Funktionen und eine Bauweise in Schichten ermöglichen Überlagerungen und Anpassungen. K.118 zeigt dies mit geschuppter Fassade, sichtbarer Tragstruktur und vorgefertigten Holzelementen, in denen wiederverwendete Fenster von flexiblen Materialien umgeben sind. Auch der Ausdruck des Gebäudes entsteht daraus: eine Komposition verschiedener Fensterformate, rotes Re-Use-Blech und zu Kastenfenstern aufgedoppelte Industriefenster.

Der K.118 wurde ausgezeichnet mit:

Prix Acier 2021 – Recognition

Holcim Award for Sustainable Construction – Global & European Gold Winner

Das Buch zum Projekt:

Bauteile wiederverwenden – Ein Kompendium zum zirkulären Bauen