baubüro in situ

Fischergalgen Nr. 55 am Elsässerrheinweg
Basel
2020

Die Basler Galgenfischer 1920 werden 100 Jahre alt. Der Verein nahm dieses Jubiläum zum Anlass, seinen Wunsch nach einem Vereinsgalgen zu verwirklichen. Das Raumprogramm beschrieb einen Ort für die Vorstandssitzungen, der zugleich helfen sollte, die Tradition der Galgenfischerei weiter zu vermitteln. Ein kleines Museum sollte eingerichtet werden, um z.B. Schulklassen die Kunst der Fischerei vorzuführen.
Ursprünglich wollte der Verein einen bestehenden Galgen umbauen, diesen leicht vergrössern. Das Vorhaben war leider mit einer Naturschutzzone nicht kompatibel. Gemeinsam mit den Behörden wurde nach einem geeigneten Ort gesucht: Die Planung begann, am Elsässerrheinweg einen Neubau aufzustellen. Das Baugesuch wurde im Juni 2018 eingereicht, die Baubewilligung im Oktober erteilt. Die Örtlichkeiten bargen dennoch ein paar Überraschungen: Der Bermenweg konnte keine horizontalen Kräfte aufnehmen, ein Mikropfahl musste in die Tiefe bis zum Felsen gebohrt werden und die Plattform vorne aus Kostengründen auf einer einzigen Stütze ruhen. Die 4m Wassertiefe an dieser Stelle verunmöglichten den Bau des dazugehörigen Rechenwehrs.
Dennoch entschied sich der Galgenfischer-Verein für den geplanten Neubau. Finanziert wurde durch Spenden und Vereinskapital.
Am 16. Oktober 2019 war Baubeginn: Mikropfahl bohren, Fundamente vorbereiten.
Am 25. November 2019 konnte der Montagebau in Stahl beginnen.
Am 5. Dezember 2019 wurde das Galgenhaus aufgestellt, und im Februar 2020 die Bauvollendung angemeldet.
Um Besucher empfangen zu können, ist das Galgenhaus mit seinen 20 m² Innenraum ausnahmsweise grösser und verfügt über eine Terrasse. Ansonsten versucht es sich an die Sprache der übrigen Galgenfischerhäuser anzulehnen. Die Plattformkonstruktion und der Galgen sind aus verzinktem Stahl, eingerahmte Pressschweissgitter bilden das Geländer. Das Terrassendeck ist aus Lärche Massivholz. Wände, Boden und Dach, alles vorfabrizierte Holzelemente, sind aus 3-Schicht-Platten Fichte/Tanne, Lärchen-Platten mit Deckleisten verkleiden die Fassaden. Eine beschieferte Dachpappe schützt das Dach.
Dem 3-teiligen Alu-Schiebefenster konnten wir ein zweites Leben schenken.
Das Häuschen hat keinen Wasseranschluss. Leerrohre sind für einen eventuellen späteren Anschluss an einer Solaranlage eingezogen worden.
Wir wünschen den Basler Galgenfischern viele schönen Stunden an diesen besonderen Ort und stossen darauf an, dass diese schöne Tradition noch lange weiterlebt!