baubüro in situ

Projekte

BAZ - temporäres Bundesasylzentrum Zürich
Zürich
2019

Thema:Modulation
Grösse:l
Nutzung:Gewerbe
Status:gebaut
Bauherrschaft:Stadt Zürich / Schweizerische Eidgenossenschaft
Projekt-Team:Pascal Angehrn, Leandra Imgrüth

In den Vorstudien vom Baubüro in situ, wurde ein Grundriss für das neue Asylzentrum entwickelt, der den komplexen betrieblichen Ansprüchen sowie der lärmexponierten Lage zwischen der Duttweiler- und Pfingstweidstrasse Rechnung trägt. Die Anlage ist in drei Bereiche gegliedert: einen zweigeschossigen Verwaltungsbereich, einen dreigeschossigen Schlaf- und Wohnbereich sowie einen zweigeschossigen Ess- und Aufenthaltsbereich.
Gefordert war eine grosse Flexibilität in der Nutzung und Funktion von Räumen. So wird beispielsweise das Dach des Verwaltungsbereichs als begehbare und gegen Einsicht geschützte Fläche ausgebaut, die ebenfalls zum Aufenthaltsbereich gehört und zusammen mit dem Innenhof die Aufenthaltsmöglichkeiten im Freien erweitert. Auch die den Unterkünften vorgelagerten Laubengänge dienen gleichzeitig als Erschliessungs- und Aufenthaltsflächen. Die geforderte Flexibilität des Gebäudes und kurze Bauzeit kann nicht zuletzt dank der modularen Bauweise mit teilweise bereits vorgefertigten Elementen aus Holz, Beton und Stahl durch DM Bau AG erreicht werden.
Wichtig ist es, nebst einer zweckmässigen Anordnung der Räume, einen guten Mix zwischen Schutz, Wohnlichkeit und Öffentlichkeit zu schaffen. So umschliesst der zwei- bis dreigeschossige modulare Neubau einen grossen begrünten Innenhof. Rund um diesen Hof sind im Erdgeschoss die Räume angeordnet, die gemeinschaftlich genutzt werden können: eine Küche und vier Essräume mit angrenzendem verglastem Laubengang mit Aufenthaltsqualität sowie Räume für diverse Beschäftigungen im Rahmen der gegebenen Tagesstruktur.
Die Fassade besteht aus vorfabrizierten, teilweise gelochten matten Trapezblechen. Das Gebäude mit industriellem Charakter, passt sich ins ehemalige Industriequartier ein und schafft eine Verbindung zu den Nachbargebäuden.
Das Duttweiler-Areal ist eine strategische Landreserve der Stadt Zürich innerhalb einer Zone für öffentliche Bauten. Das Bundesasylzentrum wird dort während mindestens 15 und maximal 25 Jahren durch den Bund betrieben. Nach Ablauf der 25 Jahre können die Gebäudeteile zurückgebaut und das Grundstück neu genutzt werden. Angesichts des sich rasch entwickelnden Stadtteils Zürich-West ist eine derartige Landreserve für künftige Generationen von grossem Nutzen.