baubüro in situ

Projekte

Jurastrasse 49
Basel
2011

Thema:Adaption
Grösse:m
Nutzung:Wohnen
Status:gebaut
Bauherrschaft:Genossenschaft Belétage
Projekt-Team:Rosmarie Schwarz

Die beiden kleinen Mehrfamilienhäuser (Vorder- und Hinterhaus) an der Jurastrasse 49 in Basel wurden 1896 von den Architekten Ganser & Benedetti erbaut, bereits 1897 beim Hinterhaus das Dachgeschoss ausgebaut und 1919 ein separates Waschhaus dazu erstellt. 2009 kaufte der Verein 'Belétage Basel’ die Liegenschaften mit der Idee, hier gemeinsames Wohnen im Alter zu verwirklichen. Ideal für diesen Gedanken war auch das nahe und durch den Garten erreichbare Alters- und Pflegeheim Gundeldingen, mit dem Synergien abgesprochen werden konnten. Auch mit dieser Vorgabe wurde darauf geachtet, die bestehende Bausubstanz dort zu erhalten, wo es möglich war und damit die Atmosphäre der ‚Altbauwohnung’ beizubehalten. Dies betraf vor allem die schönen Innentüren, die Stukkaturen an den Decken, die Holz- Bodenbeläge und die beiden Treppenhäuser. Da die Wohnungen aber weder Badezimmer noch eine Zentralheizung enthielten, waren einige prägnante Eingriffe unumgänglich. Die Fernwärme war im Nachbarhaus bereits vorhanden und so bot sich dieses System als Heiz- und Warmwasseraufbereitung an. Die Elektroinstallationen wurden komplett erneuert und den neuen Räumlichkeiten angepasst. Die eingefügten Badezimmer werden durch das Einsetzen alter Türen heute kaum als neuer Eingriff wahrgenommen. Die alten Küchenböden waren leider nicht mehr vorhanden und wurden im Vorderhaus mit Keramikplatten belegt. Durch die neue Raumaufteilung im Hinterhaus ist nun in der Küche als auch im Bad ein bestehender Tannenriemenboden, dieser wurde, wie auch in allen andern Räumen, geschliffen und versiegelt. Ein zentraler Eingriff im Hinterhaus bedeuteten die Fensterdurchbrüche an der rückwärtigen Brandmauer gegen das Altersheim, welche aber deutlich mehr Licht und damit auch eine gesteigerte Raumqualität brachten. Ausserdem wurden die Wohnungen gegen den Garten im 1. und 2. Obergeschoss um Balkone erweitert. Die Metallkonstruktion passt zum Sichtbaubackstein und ist trotzdem als neues Element ablesbar. So kann nun auch hier für jede Wohnung ein privater Aussenraum angeboten werden. Damit das Vorderhaus auf der Gartenseite mit einem Lift ergänzt werden konnte, wurden hier die bestehenden Terrassen erweitert und so ein zusätzlicher Eingang über die Küche geschaffen. Im Hinterhaus ist diese Möglichkeit auch vorhanden, wurde aber nicht realisiert. Nach dem Umbau konnten im Vorderhaus drei 3-Zimmerwohnungen sowie Gemeinschaftsräume im alten Laden im Erdgeschoss angeboten werden. Im Hinterhaus befinden sich zwei kleine 2-Zimmer Wohnungen im Erdgeschoss sowie zwei 3-Zimmerwohnungen im 1. und 2. Obergschoss. Die ursprüngliche Idee für gemeinsames Wohnen im Alter konnte jedoch wegen mangelnder Nachfrage nicht realisiert werden und die Wohnungen wurden schlussendlich als Eigentumswohnungen verkauft.