baubüro in situ

Projekte

Wohnheim Römergasse
Basel
2013

Thema:Adaption
Grösse:l
Nutzung:Gewerbe
Status:gebaut
Bauherrschaft:Verein Foyers Basel
Projekt-Team:Eric Honegger, Jasmin Hüni, Ria Saxer

Im Frühjahr 2011 hat der Verein Foyers Basel nach jahrelanger Suche eine geeignete Liegenschaft gefunden für den neuen Standort des Foyer in den Ziegelhöfen. Mit Hilfe der Stiftung Habitat konnten eine Parzelle mit vier bestehenden Liegenschaften des ehemaligen Kinderspitals im Wettsteinquartier erworben werden. Das Gebäude am Theodorsgraben wird weiterhin von der Wohnungsvermittlungsstelle für Studenten WoVe genutzt. Im August 2012 konnte mit den Bauarbeiten nach mehr als einjähriger Planung begonnen werden. Im September 2013 hat die Durchgangsstation FoyersBasel ihren Betrieb aufgenommen. Das Wohnheim liegt inmitten einer Wohnzone und ist eingebettet zwischen mehreren Mehrfamilienhäusern. Es bietet eine offene und eine geschlossene Abteilung für weibliche Jugendliche von 12 bis 18 Jahren an. Es gibt neu einen gemeinsamen Zugang über die Römergasse. Die Eingänge der Gebäude sind alle über den Garten mit Wegen miteinander verbunden. Die bestehenden Fassaden wurden in ihrer Gestaltung und Farbgebung nur geringfügig verändert. Dies unterstreicht die Integration der Institution ins bestehende Quartiergefüge. Im Haus an der Alemannengasse ist die offene Abteilung untergebracht. Es bietet acht Zimmer für Jugendliche, eine großzügige Küche, Aufenthalts- und Wohnräume. Das Gebäude stammt aus dem 19. Jahrhundert. Der Umbau beinhaltet hohe Anforderungen an Sicherheit, Brandschutz, technische Installationen. Die Struktur wurde trotz der Modernisierung beibehalten, viele Elemente wie Windfangtüren, die Profilierung der Fenster- und Türrahmen sowie die bestehenden alten Parkettböden wurden aufgefrischt um das Cachet des bürgerlichen Wohnhauses beizubehalten. Im Fachwerkgebäude im Innenhof sind die Schul- und Werkräume untergebracht. Auch in diesem Gebäude wurden bestehende Bodenbeläge soweit möglich wieder abgeschliffen und geölt. Durch die komplette Sanierung des Dachstuhls wurde das Volumen des Estrichs verringert und den darunterliegenden Räumen teilweise neu zugeordnet. Dies veränderte insbesondere auch die Belichtung des Werkraumes im Obergeschoss. Das dritte Haus beherbergt die geschlossene Abteilung mit vier Plätzen und zwei Reserveplätzen sowie auch die Verwaltung des gesamten Wohnheims. Das Sicherheitsniveau aller Installationen und Bauteile ist sehr hoch und liegt im Bereich der Anforderungen einer Strafanstalt. Die kleinteilige Struktur des ehemaligen Wohnheims für Krankenschwestern erschwerte die Anpassarbeiten an die neue Nutzung. Eine zusätzliche interne Treppe ermöglichte die Abtrennung von geschlossener Abteilung und der Verwaltung im obersten Geschoss. Ein neuer teilgedeckter Aussenhof, der sich auf der Höhe der Kellerräume befindet, löst die Anforderung des Wohnheims von einem geschützten schwer einsehbaren Aussenbereich für die Jugendlichen. Die neuen Holzböden und die mit Blattmuster ausgestanzten Vergitterungen der Lüftungsflügel geben dem Gebäude einen freundlichen Charakter. Farbige Oberflächen an Böden und Wänden sollen eine warme Atmosphäre für den Aufenthalt der Jugendlichen anbieten. Das Gleichgewicht der notwendigen Sicherheitsmassnahmen und der freundlichen wohnlichen Gestaltung der Räume war eine grosse Herausforderung für uns Architekten und auch für den Bauherrn. Eine enge Zusammenarbeit mit den Nutzern war die Grundvoraussetzung für das Gelingen dieses Projektes. Viele Besprechungen, Ablaufplanungen und Detailabklärungen waren nötig um den Bedarf und die baulichen Möglichkeiten im gegebenen finanziellen Rahmen zu vereinbaren.